Am 15.02 versammelte sich die Tischtennis-Abteilung an einem schönen sonnigen Wintertag in der Turnhalle um die besten der Abteilung auszuspielen. Zuvor wird in geselliger Runde noch zusammen gesessen um die Termine für das Jahr bekannt zugeben und gegebenenfalls zu besprechen. Nach dieser Runde geht es dann zu der Auslosung der Gruppen und der Doppelpaarungen. Seit 2016 werden die Doppelpaarungen gelost, um ein möglichst ausgeglichenes Feld zu haben. Dies klappte dieses Jahr auch wieder hervorragend.

Als Gruppenköpfe werden immer die Spieler gesetzt welche in der Mannschaft auch die vorderen Plätze einnehmen. In vielen Bereichen des Lebens ist Rot eine Farbe für Achtung, Warnung oder in zum Beispiel Computerspielen schwer. Das zufälligerweise die beiden Gruppenköpfe Kai Maibohm und Sven Hoppstock in rot aufliefen war wahrscheinlich Zufall, aber vielleicht auch ein bisschen „Achtung: Hier lauert ein guter Spieler, streng dich besonders an“. Das besonders „Anstrengen“sah man bereits ab den ersten Ballwechsel, jeder war motiviert sein Bestes zu geben. Spannende und lange Ballwechsel in der Gruppe waren keine Seltenheit, sondern entstanden automatisch durch das hohe Niveau. Es war eigentlich sehr schade, dass man so oft selbst spielen musste und kaum Zeit hatte den Spielen in Ruhe zuzuschauen. Trotz aller Versuche setzten sich die Gruppenköpfe durch, einmal durch starkes Angriffsspiel (Kai) und einmal durch penetrantes Destruktivitätsspiel (Sven).

Doppelvereinsmeister durch besseres Satzverhältnis

In den Doppeln waren die Duelle sehr ausgeglichen, nur zwei Spiele gingen mit 3:0 aus. In dem Modus „jeder gegen jeden“wurde um jeden einzelnen Satz gekämpft. In der letzten Runde gelang dann um ein Haar die Sensation. Dustin Depta und Peter Hofmeister spielten gegen das bis dahin ungeschlagene Doppel Kai Maibohm und Christian Zyzik. Nach einem hochklassigen Spiel, bei dem eigentlich Kai und Christian favorisiert wurden, konnten Dustin und Peter in der Verlängerung des Entscheidungssatzes den Sieg davontragen. Doch am Ende ging der Gesamtsieg an Kai Maibohm und Christian Zyzik. Dustin Depta und Peter Hofmeister leisteten sich im ersten Spiel eine 3:0 Niederlage und wurden dadurch nach Sätzen „nur“ Zweiter. Beim Tischtennis entscheiden erst Sätze und dann der direkte Vergleich.

die Teilnehmer hatten viel Spaß

Nach der Doppelentscheidung ging es dann mit den Einzel-Halbfinalen weiter. Es standen eine Neuauflage des Finales 2017 zwischen Günter Hoppstock und Sven Hoppstock und eine Neuauflage des Halbfinalspiels 2023 zwischen Dustin Depta und Kai Maibohm an. Auch wenn die damals unterlegenen Spieler alles versuchten, reichte es nur zu einem Satzgewinn durch Dustin. So zogen die nominell stärksten Spieler mit Kai Maibohm und Sven Hoppstock dann auch ins Finale ein.

Die Rollen waren beim Finale klar verteilt Angriff gegen Abwehr. Während Sven Hoppstock amtierender Vereinsmeister war und im Verlauf des Turniertages keinen Satzverlust bis zum Finale hatte, hatte Kai Maibohm 2023 den Titel errungen und hatte seit 1985 kein Vereinsmeisterschaftsfinale mehr verloren. Das Duell versprach nicht nur Spannung,sondern hielt es ein. Kai Maibohm bestimmte von Anfang an das Spiel und setzte immer wieder wohl überlegte Angriffe. Das Tempo war sehr hoch und so brachte er Sven immer wieder in starke Bedrängnis. Auch wenn die Punkte immer wieder ausgeglichen waren, führte Kai doch oft und das Momentum war auf seiner Seite. Auch wenn es am Ende nur 12:10 hieß, war der erste Satzgewinn für Kai voll verdient. Der zweite Satz ging genauso weiter wie der erste. Immer wieder konnte sich Kai in eine gute Angriffsposition bringen und die Punkte erzielen. Sven setzte weiterhin auf Konzentrationsfehler. Trotz ausgezeichneten Spiels gelang es Kai nicht, sich weit abzusetzen, da die Returnbälle von Sven schwierig anzugreifen waren. Bei 10:9 passierte dann ein eigentlich dummer Fehler und Kai ließ den Satzball aus. Sven konnte ausgleichen und nun ebenfalls einen Satzball erspielen. Der Satz auf Messerschneideging dann 14:12 für Sven aus. Dritter Satz gleiches Bild, die zwei schenkten sich keinen Punkt, diesmal konnte sich Kai etwas absetzen und brachte den Satz mit 11:9 nach Hause. Ein Pyrrhussieg, dennim vierten Satz kippte das Momentum. Der lange Abnutzungskampf kannte keine Gnade und zu den Angriffsbällen gesellten sich zu häufig „leichte Fehler“. Die Angriffe zeigten nur noch selten direkte Punkte, die Genauigkeit nahm ab und Sven spielte sein Abwehrspiel aus. Sven setzte sich ab und auch drei ungenutzte Satzbälle ließen Kai nur noch auf 11:8 herankommen. Die Entscheidung musste im letzten Satz fallen. Sven Hoppstock hatte seit über zwei Jahren keinen Entscheidungssatz im Einzel mehr verloren und hielt stur an seiner Taktik fest. Er machte es Kai schwer sein Spiel aufzuziehen. Die Konzentration ging weiter runter und das Momentum kippte nun komplett. 5:0 beim Seitenwechsel für Sven war dann eine zu große Hypothek. Mit 11:5 ging der Satz vielleicht etwas zu hoch aus aber die Entscheidung stand fest. Neuer und alter Vereinsmeister wurde Sven Hoppstock.

 „La décima“ für Sven Hoppstock

In der Fußballwelt gab es bei Real Madrid den sagenumwobenen Begriff „La décima“ der zehnte Titel. Real Madrid schaffte es 2014 und Sven Hoppstock nun 2025. Der zehnte Vereinsmeistertitel für ihn und damit alleiniger Vereinsrekord im Tischtennis Herrenbereich. Trotz des sehr knapp verlorenen Finales konnte sich Kai etwas trösten und nach 2023 wieder Doppelvereinsmeister werden.

 

die Titelträger

Von links: Peter Hofmeister (2. Platz Doppel), Kai Maibohm (2. Platz Einzel, Doppelvereinsmeister), Sven Hoppstock (Vereinsmeister Einzel), Dustin Depta (3. Platz Einzel, 2. Platz Doppel), Christian Zyzik (Dopppelvereinsmeister)