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Die erste Herren ist Meister

Unerwartet und doch irgendwie verdient, der Siegschrei in Lebenstedt. In der Ferne hatte die erste Herren am vorletzten Spieltag den Meistertitel geholt. Stilecht gegen den direkten Verfolger und damit eine unglaubliche Rückrunde veredelt. Gestartet war man als Herbstmeister mit gleich drei Verfolgern im Nacken. Im Derby der erste Rückschlag, gegen die überragend spielende Zweite Herren des STV, reichte es nur zu einem Unentschieden. Dabei hatte man sogar etwas Glück und gab nicht beide Punkte ab. Der Vorsprung schmolz zwar nicht, da sich die Verfolger gegenseitig durch ein Unentschieden auch die Punkte wegnahmen. Doch nach dem ersten Sieg im zweiten Spiel gegen SG TSV Üfingen/TSV Bedingen III folgte der erste Nackenschlag. Mit Kai Maibohm fiel die, bis dahin souveräne, Nummer Zwei, für die gesamte Rückrunde aus. Für eine so knappe Liga, in der jeder jeden schlagen konnte, eigentlich ein KO-Argument für einen Meistertitel.

Doch im nächsten Spiel folgte eine kleine Sensation. Der TSV Thiede III, gegen den man im ersten Spiel seine einzige Hinrundenniederlage hinnahm, wurde völlig überraschend mit 7:1 deklassiert. Auf einmal war wieder alles drin, den Vize-Herbstmeister auf Abstand gehalten. Dann der zweite Nackenschlag, Rückrundenaus für Markus Rath. Mit 10:3 Spiele und einer makellosen Hinrunde ein Stützpfeiler im hinteren Paarkreuz. Beim nächsten Spiel konnte man Dank FynnMaibohm und Ersatzspieler Daniel Nemet ein 6:6 Unentschieden holen. Anscheinend setzten die Ausfälle ungeahnte Kräfte bei Stammspielern und Ersatzspielern frei. Der SV Eintracht Burgdorf II wurde überraschend deutlich mit 7:1 besiegt. FynnMaibohm mauserte sich langsam zum Punktegarant und Christian Wulfes spielte im, eigentlich ungewohnten, oberen Paarkreuz sein bestes Tischtennis. Spielfreude, gepaart mit dem "Jetzt-erst-Recht"-Siegeswillen. Dagegen hatte auch die Spielgemeinschaft TSV Salzgitter/TSV Lesse nichts entgegenzusetzen, auch sie wurde klar mit 7:1 besiegt. Der STV hatte es geschafft fast völlig schadfrei die Saison zu überstehen und seinen Vorsprung zu halten.

Die letzten zwei Spiele waren die direkten Konkurrenten, zwei Unentschieden würden reichen. Tabettenplatz 1 gegen Tabellenplatz 2 standen sich in Lebenstedt gegenüber, gespickt mit den zwei besten Spielern der Rückrunde. Dazu besaß der MTV Lichtenberg II das beste Doppel der Rückrunde. Der STV musste nun auch noch auf Fynn Maibohm verzichten und ging mit zwei Ersatzspielern in das Duell. Im Vorfeld wurde ordentlich gerechnet, ob es bei einer knappen Niederlage trotzdem zum Titel reichen würde, denn dann würde Punktgleichheit zwischen den Mannschaften herrschen. Der STV begann nervös, doch konnte den ersten Punkt im Entscheidungssatz holen. 1:1 nach Doppeln. Christian Wulfes spielte extrem gut, musste sich aber knapp Sascha Tersch geschlagen geben. Sven Hoppstock gewann dafür sein Spiel 2:2. Dann wurde es kurios. Ersatzspieler Hubert Bock spielte an dem Tag wie aus einem Guss und gewann gegen Michal Goes, einem der besten Spieler im unteren Paarkreuz, überraschend aber völlig verdient. Ein Punkt gegen jede Vermutung und das 3:3 in dem Spiel. Nun waren Christian Wulfes und Sven Hoppstock gefordert und die lieferten. Beide spielte ihr bestes Tischtennis und gewannen 3:0. Das Tor zum Punktgewinn stand offen und der STV nutzte es.  Hubert Bock bestätigte seine überragende Form und holte den sechsten Punkt. Das Unentschieden war sicher und der STV hatte nun sogar in den Doppeln die erste Titelchange. Christian Wulfes und Sven Hoppstock spielten das erste Mal in der Saison zusammen Doppel und nun ging es gegen den Rückrundenspitzenreiter. Christian Wulfes ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken und knallte einen Angriffsschlag nachdem anderen auf die Platte und dann war es im vierten Satz soweit. Die Gegner returnierten einen Angriffsschlag weit über den Tisch und die unerwartete Meisterschaft war perfekt. 7:4 gewann der STV und war nun nicht mehr einzuholen.

Nachdem der Druck raus war, spielte sich der STV auch im letzten Punktspiel in einen Rausch. Trotz aller Ausfälle gewann man auch das letzte Spiel. Der MTV Salzgitter konnte mit 7:1 besiegt werden, dabei wurde viermal der Entscheidungssatz gewonnen. Christian Wulfes besiegte in dem Spiel den Ranglistenzweiten der Liga und beendete die Rückrunde mit 12:4 Spielen im "falschen Paarkreuz" als drittbester Spieler der Rückrunde. Sven Hoppstock gewann zum Abschluss auch beide Einzel und wurde mit 30:0 Spielen bester Spieler der Liga. Beides war vor der Saison und vor allem zur Rückrunde überhaupt nicht zu erwarten.  Insgesamt befinden sich drei Spieler vom STV in den Top 10 der Liga und die gesamte Rückrunde blieb der STV Ringelheim ungeschlagen, trotz vielen Ersatzspielern.

Die Mannschaft nach dem entscheidenden Sieg.

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